Wackelkontakt
Was für eine ekelhafte, vorbehaltlose Lobhudelei ich hier jetzt loswerden muss. Liegt mir ja gar nicht, so was. Da gibt es aber einfach nichts zu bekritteln. Der kann das einfach, der Wolf Haas; meiner unzureichend fundierten Meinung nach ist ja der begnadetste österreichische Geschichtenerzähler, weit vor dem zweitplatzierten Karl-Heinz Grasser.
Nur eine Frage bleibt am Ende noch offen und ich kann mich nicht entscheiden, ob ich das charmant oder unangenehm finde. Ab wann haben sich Escher und Steiner abgesprochen? Ganz am Anfang schon? War Escher eingeweiht? Hat er mir, dem Leser, von Anfang an etwas vorgegaukelt? Hat er den Schalter im Sicherungskasten überhaupt umgelegt? War er so durchtrieben, dass er den Erzähler seine ganzen Schuldgefühle nur zum Schein hat beschreiben lassen? Oder war seine Verzweiflung echt, hat er erst am Ende seiner Lektüre alle Puzzleteile zusammengesetzt, wenn ich - der stille Beobachter - es auch getan habe? War er tatsächlich nie schlauer als ich? Ich muss annehmen können, dass der passionierte Puzzler besser darin ist, Puzzleteile zusammenzusetzen, als ich. Ich habe nicht einmal gewusst, dass das wirklich ein Hobby ist, dem man als Erwachsener nachgehen kann.
Es ist zum aus der Haut fahren. Unerträglich. Ich habe mich entschieden: Ich finde es keineahnung irgendwie charmant.